Vandalen am Unihockeyfeld
- Erstellt von Berner Zeitung
«Das geht einfach nicht», sagt Lukas Schmocker. Den stellvertretenden Schulleiter und Klassenlehrer an der Heilpädagogischen Schule (HPS) Niesen, Spiez, nervt und beelendet das Vorgefallene. «Es tat weh, die bedrückten Gesichter der Kinder zu sehen.»
Weil die Schulen gute Nachbarn seien und eine enge Zusammenarbeit pflegten, könne das Spielfeld auf dem gemeinsamen Pausenplatz als Ort «der gelebten Integration» angesehen werden. «Gemeinsam wird alljährlich ein Unihockeyturnier realisiert. Und in den Pausen wird das Feld stark als zusätzliches Angebot genutzt.
Regelschulkinder und Kinder aus der Heilpädagogischen Schule spielen dort oft gemeinsam, sie sind akzeptiert.» Lukas Schmocker spricht von einem Vorzeigeprojekt. Das Miteinander der Schulen manifestiert sich auch im gemeinsamen Sporttag, Mittagstisch oder in der Weihnachtsfeier. Mit Blick aufs zerstörte Spielfeld resümiert er: «Hier machten die Vandalen etwas Wertvolles kaputt.» Er hofft, Helfer für eine Reparaturaktion zu finden.
Ein Kind verletzt sich
Es ist offenbar nicht das erste Mal, dass es im Gebiet der Schulen Probleme mit Vandalismus gibt – freilich nicht während des Schulbetriebes. Laut der HPS-Lehrkraft lägen des Öfteren Flaschen oder Scherben verstreut herum – auf dem Pausen-, Rasen- oder sogar dem Spielplatz. «Ein Kind hat sich verletzt, zum Glück nur leicht. Auch ist die Hängematte im Wäldchen beim Pausenplatz schon angezündet worden.»
Der jüngste Fall brachte das Fass zum Überlaufen: Die HPS Niesen entschied sich, den Fall bei der Polizei zur Anzeige zu bringen. Das Gebiet sei kein speziell problembehafteter Ort, hiess es. Das bestätigt Renato Heiniger, der Leiter Abteilung Sicherheit bei der Gemeinde Spiez. Gross Hoffnung, dass die unbekannten Zerstörer gefasst werden, macht sich Schmocker nicht. «Es geht darum, darauf aufmerksam zu machen», begründet er. Man will sensibilisieren.
Genau das tut die Gemeinde Spiez mit ihrem Projekt Zivilcourage, bei dem das Hin- statt Wegsehen propagiert wird. Dass das von Nöten ist, beweist die Tatsache, dass die Gemeinde im ersten Halbjahr 2014 fast so viele Schäden zu beklagen hatte wie im ganzen Jahr 2013 – in Höhe von 12000 Franken. «Es ist Blödsinn. Sie sind sich nicht bewusst, was sie auslösen», kommentiert Heiniger den jüngsten Akt sinnloser Zerstörung. (Thuner Tagblatt)
Erstellt: 16.10.2014, 17:51 Uhr